Zur Geschichte des Bierbrauens


      mönch


      Ist Bier ein typisch deutsches Getränk? Das Prinzip, aus pflanzlicher Stärke (zum Beispiel aus Reis, Getreide oder Kartoffeln) Malzzucker zu bilden und diesen sodann durch Hefezellen zu Alkohol zu vergären, ist bereits 5000 vor Chr. von den Sumerern (älteste Bewohner Südbabyloniens, Erfinder der Keilschrift) verwendet worden.

      In Indien ist ein aus Reis hergestelltes Bier schon vor über 2000 Jahren bekannt gewesen. Die Japaner vergären bereits seit 2600 Jahren einen Teil ihrer Reisernte zu einem alkoholischen Getränk, das dort „Sake“ bezeichnet wird. Das älteste Bier wurde wahrscheinlich in Afrika (Äthiopien) aus Hirse hergestellt, das erste Bier aus Gerste wurde aber wohl von den Ägyptern gebraut.

      Im alten Ägypten und Babylonien war das Bier hauptsächlich bei den ärmeren Volksschichten verbreitet, die reichen Leute haben dagegen Wein getrunken. Nach ägyptischen Grabinschriften zu urteilen, wurden den Verstorbenen zur Stärkung im Jenseits vorsorglich sechs Sorten Wein und vier Sorten Bier ins Grab mitgegeben.

      sudkessel

      Ein Mönch am Sudkessel: Älteste Darstellung eines Brauers 1403 im "Mendelschen Stiftungsbuch"


      Aber auch in Süd- und Mittelamerika haben Indianer seit Jahrhunderten den Mais zu einem primitiven Bier vergären lassen. Columbus wurde im Jahre 1502 von amerikanischen Eingeborenen mit einem alkoholischen Getränk beschenkt, das dem heutigen englischen Bier ähnelte.

      Im alten Rußland wurde aus Getreide, gelegentlich sogar aus Brot der „Kwaß“ hergestellt, der ca. 0,5 bis 2% Alkohol enthält. Hopfen im Bier dagegen wird erstmals in Deutschland seit dem 8. Jahrhundert dem Bier zugesetzt. Eine „Biersteuer“ dagegen ist eine typisch englische Erfindung und wurde 1643 zu erstenmal von König Karl I. von England erhoben.